Author Archives: admin

Kinder bereits vor dem ersten Geburtstag zum Zahnarzt

Es wird zunehmend zum Problem: Kinder, die bereits in jungen Jahren Karies haben. Deshalb sind Zahnarztbesuche bereits in den ersten Lebensjahren besonders wichtig und sollen künftig gestärkt werden.


Der Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer (BZÄK), Dietmar Oesterreich, warnt: Die Aufklärung über Ernährung und die Mundhygiene findet bei Kindern unter drei Jahren nur unzureichend statt. Der Grund: Viele Eltern gehen mit ihren Kleinkindern nicht zum Zahnarzt. Deshalb haben 15 Prozent der Kinder in diesem Alter hierzulande kariöse Zähne. Diese Entwicklung wird verstärkt durch die Tatsache, dass viele Kindertagesstätten das Zähneputzen eingestellt haben.

Insgesamt klingen die Zahlen bezüglich Karies positiv. Denn in den 80er Jahren hatten Zwölfjährige nach Angaben der BZÄK im Schnitt sieben kariöse Zähne. Heutzutage ist es im Schnitt nur noch ein Zahn bei Kindern in diesem Alter, der von der Zahnfäule (Karies) befallen ist. Aber insgesamt ist in der Bevölkerung Karies deutlich zurückgegangen, aber im Vergleich dazu ist der Rückgang bei Kindern nicht groß genug.

Erschwerend kommt hinzu, dass Zahnbehandlungen bei Kindern schwieriger sind beziehungsweise andere Auswirkungen haben können. Denn wenn Kinder die Behandlung als unangenehm empfinden, prägt dies im wahrsten Sinne des Lebens und kann schlimmstenfalls sogar zur Zahnarztangst führen. Die Angst aus Schmerzen oder Unannehmlichkeiten nicht zum Zahnarzt zu gehen, kann einen Teufelskreis auslösen. Denn nur beim Zahnarztbesuch können Zahnerkrankungen erkannt und beseitigt werden. Findet der Gang zum Zahnarzt nicht statt, verschlechtert sich die Mundgesundheit. Je schlechter die Mundgesundheit, desto aufwändiger und unter Umständen für Patienten unangenehmer die Behandlung. Schlechte Erfahrungen in der Kindheit sind oft der Auslöser für Zahnarztangst.

Besser ist es, wenn im Laufe des Lebens erst gar keine Zahnprobleme entstehen. Grundvoraussetzung ist es, dass früh mit Zahnarztbesuchen angefangen wird. Optimal sind dafür Zahnärzte, welche sich auf die Behandlung von Kinder spezialisiert haben. „Die Zahnbehandlung von Kindern sollten nach anderen Regeln wie bei Erwachsenen stattfinden“, sagt Dr. Uta Janssen, Zahnärztin in Berlin-Tempelhof. Denn für Kinder ist eine Wohlfühlatmosphäre noch wichtiger als für Erwachsene. „Außerdem eignet sich eine spielerische Herangehensweise. Dabei wird der Bohrer beispielsweise stattdessen Zahndusche genannt und schon klingt es für Kinder besser.“

Verantwortliche für die Gesundheitspolitik wollen angesichts der Zahlen die Zahngesundheit auch bei Kleinkinder wieder stärken. Das Bundesgesundheitsministerium hat deshalb einen Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) zur Neufassung der ärztlichen Kinderrichtlinien genehmigt. So soll es künftig zwischen dem 6. und 64. Lebensmonat im Rahmen der U-Untersuchungen auch insgesamt sechs Mal zum Zahnarzt gehen. Dazu soll es entsprechende Verweise vom Kinderarzt zum Zahnarzt geben. Erstmalig zum Zahnarzt werden Kinder dann künftig standardmäßig im Alter von sechs Monaten gehen. Angst ist erlernt und nicht angeboren. Wenn Kinder bereits in diesem Alter zum Zahnarzt gehen, ist dies positiv für die Mundgesundheit und so etwas wie eine Zahnarztangst kann gar nicht erst entstehen.

Rätselhafte Zahnerkrankung bei Kindern: MIH

Die Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation (MIH) zerstört die Zähne von immer mehr Kindern – auch wenn diese ordentliche Zahnpflege betreiben. Die Ursache der Zahnschmelzstörung ist nach wie vor unklar.

Es ist ein Horrorszenario für Kinder und deren Eltern, und es wird für immer mehr Familien zur Realität: Obwohl die Zähne der Kinder regelmäßig geputzt und nicht im Übermaß mit schädlichen Nahrungsmitteln traktiert wurden, zerbröseln manche Backenzähne einfach. Seltener sind auch Frontzähne betroffen. Zunächst weisen sie cremefarbene bis gelb-bräunliche Verfärbungen auf, die einen geschädigten Zahnschmelz anzeigen. Dazu sind sie sehr kälte- und berührungsempfindlich, was die Kinder bei fortschreitender Erkrankung immer mehr einschränkt und belastet. Am Ende zerbröckeln die Zähne, ohne dass beispielsweise eine Füllungstherapie den Zerfall aufhalten könnte.

Die Zahnmediziner weltweit können das Phänomen bis heute nicht erklären. Erstmals wurde die Mineralisationsstörung Ende der 1980er-Jahre in Schweden beschrieben, seitdem ist sie auf dem Weg, Karies als „Volkszahnerkrankung“ bei Kindern abzulösen. Studien kommen auf 5 bis 15 Prozent betroffene Schulkinder. Interessanterweise gibt es ein Nord-Süd-Gefälle: Während in Skandinavien sehr viele Fälle beobachtet werden – Dänemark hat rund 40 Prozent der Jahrgänge zu beklagen –, tritt MIH in Südeuropa kaum auf. Warum das so ist, kann nur gemutmaßt werden. Auch die Frage, ob die Erkrankung häufiger auftritt oder vor allem häufiger erkannt wird, bleibt kontrovers.

Immerhin ist der Zahnschmelz bei rund drei von vier betroffenen Kindern nur leicht geschädigt. Es wird vermutet, dass die Defekte früher einfach unter Karies verborgen blieben und mit deren Rückgang nun offen zutage treten. Auch das gesteigerte Bewusstsein aufseiten der Mediziner könnte die Fallzahlen nach oben treiben, da nun genauer hingesehen wird. Doch es spricht auch viel dafür, dass die Erkrankung tatsächlich um sich greift. Ganz neu jedenfalls ist sie nicht: In London wurden 300 Jahre alte Gebisse gefunden, die offenbar MIH-Schäden aufweisen.

„Fest steht außerdem: Eltern müssen sich keine Vorwürfe machen, denn MIH hat keinen Bezug zur Mundhygiene“, erklärt Dr. Uta Janssen, Zahnärztin in Berlin-Tempelhof, die in ihrer Praxis auch Kinderbehandlungen anbietet. Auch Schokolade und saures Fruchtgummi zu streichen hätte keinen mildernden Effekt. Die Schädigung besteht bereits, wenn der Zahn durchbricht. Da niemals alle Zähne betroffen sind, spricht einiges für temporäre Negativeinflüsse in der Schwangerschaft oder den ersten drei Lebensjahren. Welche Einflüsse aber genau verantwortlich sind, versucht die Wissenschaft derzeit in Studien zu klären. Vermutungen gehen von Antibiotika, Dioxinen und dem seit 2011 verbotenen Weichmacher Bisphenol A über Frühgeburten bis hin zu häufigen Atemwegserkrankungen oder Asthma. Oder sind es doch die Gene? Es dürfte noch einige Jahre dauern, bis hier Klarheit herrscht.

Eltern und Zahnärzte können derweil nicht viel gegen das Übel tun. Füllungstherapien bringen lediglich einen Zeitgewinn, so dass in vielen Fällen das Ziehen des betroffenen Zahns sinnvoller ist, damit die Lücke noch von anderen Backenzähnen geschlossen werden kann.

Zahnfleischentzündungen: Frühe Diagnose ist wichtig

Rötungen und Schwellungen am Zahnfleisch sind keineswegs harmlos und können der Beginn einer folgenschweren Erkrankung sein. Bei solchen Symptomen ist eine frühzeitige Diagnose durch den Zahnarzt wichtig.


Eine Zahnfleischentzündung ist oftmals der erste Vorbote einer Parodontitis. Diese verläuft meist langsam und schmerzlos. Deshalb bleiben die ersten Anzeichen wie Zahnfleischbluten oder die bereits erwähnten Rötungen und Schwellungen unbeachtet. Eine Parodontitis ist eine schwere Erkrankung des Zahnhalteapparates.

Dabei beschränken sich die Folgen dieser Erkrankung wie Lockerung oder schlimmstenfalls sogar der Ausfall der Zähne nicht nur auf den Mundraum, sondern eine Parodontitis kann sich sogar auf den gesamten Körper auswirken. Denn die schädlichen Bakterien gelangen über den Blutkreislauf bis zum Herzen und können dort Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall auswirken. Ebenso besteht eine Wechselwirkung zwischen Parodontitis und Diabetes.

Die Parodontitis hat sich hierzulande zu einer echten Volkskrankheit entwickelt, von der ca. zwölf Millionen Menschen betroffen sind. Risikofaktoren für Parodontitis sind mangelnde Zahnhygiene, Nikotingenuss und Stoffwechselerkrankungen wie die erwähnte Diabetes. Eine gute Zahnhygiene und regelmäßige Kontrolltermine beim Zahnarzt sind für die Zahngesundheit das A und O, denn nur so können mögliche Erkrankungen frühzeitig erkannt werden.

Niveau der professionellen Zahnreinigung ist unerreicht
Dies allein reicht aber natürlich bei Weitem noch nicht aus. „Es mag zwar desillusionierend klingen, aber selbst die gründlichste Zahnpflege zu Hause erreicht nicht das Niveau einer professionellen Zahnreinigung in der Zahnarztpraxis“, sagt Dr. Uta Janssen, Zahnärztin in Berlin-Tempelhof. Neben der gründlichen Reinigung der Zähne im Rahmen einer professionellen Zahnreinigung (PZR) hat diese Prophylaxe-Maßnahme weitere Vorteile.

So wird im Rahmen der PZR mit den Patienten individuell besprochen wie die häusliche Zahnpflege unter Umständen noch verbessert werden kann. Dazu zählt auch die Frage, welche Hilfsmittel außer der Zahnbürste angebracht sind. Denn gerade die empfindlichen Zahnzwischenräume können mit der Zahnbürste, ganz gleich welcher Art sie ist, nur unzureichend erreicht werden. Also sind Zahnseide oder Zahnzwischenraumbürstchen unerlässlich. Außerdem kann im Rahmen der PZR besprochen werden, ob beispielsweise Mundspülung oder auch Zungenschaber zum Einsatz kommen sollten.

Kofferdam: Regenschirm für die Zähne

Bei einigen Zahnbehandlungen ist es besonders wichtig, dass der betroffene Zahn absolut trocken ist. Dies gewährleistet ein Kofferdam, der zudem noch weitere Vorteile hat.


Der sogenannte Kofferdam ist eine Methode der modernen Zahnmedizin. Es handelt sich dabei um ein Spanntuch und einem Spannrahmen. Es geht darum, dass die Zähne, welche nicht behandelt werden müssen, abgeschirmt sind und der zu behandelnde Zahn optimal versorgt werden kann. Deshalb werden in das Spanntuch nur an den Stellen Löcher gesetzt, wo die zu behandelnden Zähne hervor schauen sollen. Der Rest des Gebisses ist abgedeckt.

Das Anlegen eines Kofferdams ist bei verschiedenen Behandlungen von Vorteil. So kommt es bei der Adhäsivtechnik (Klebetechnik) besonders darauf an, dass die betreffende Stelle trocken ist. Der Kofferdam verhindert, dass Speichel an die zu behandelnde Stelle des Zahns gelangt. Die Haftung einer Kunststofffüllung ist nur optimal, wenn der Zahn absolut trocken ist. Ebenso bietet der Kofferdam bei einer Wurzelkanalbehandlung Vorteile. Auch hierbei ist der Zahn während des Eingriffs trocken zu halten. Ebenso soll vermieden werden, dass Speichel oder Keime in den geöffneten Wurzelkanal gelangen. Dies kann in der Folge zu Infektionen führen.

„Ein Kofferdam verhindert zudem ein Verschlucken oder Einatmen beispielsweise von Spülflüssigkeiten, welche während des Eingriffs eingesetzt werden“, erklärt Dr. Uta Janssen, Zahnärztin in Berlin-Tempelhof. Auch während eines Bleachings (Zahnaufhellung) ist die Verwendung eines Kofferdams ratsam. Denn somit kann das Zahnfleisch vor den Substanzen geschützt werden, welche im Rahmen einer Zahnaufhellung aufgetragen werden.

Nicht die Zähne zusammenbeißen

Das nächtliche oder in Stresssituationen auftretende Zähneknirschen ist eine echte Volkskrankheit geworden. Dabei kann dieses Knirschen zu ernsten Folgen führen. Was Betroffene dagegen tun können.


Wer morgens mit verkrampften Kiefer, Kopf- oder Nackenschmerzen oder wie „gerädert“ aufwacht, hat nachts unbewusst „gearbeitet“. Denn in solchen Fällen wurde während des Schlafes mit den Zähnen gepresst oder geknirscht oder die Zunge gegen die Zahnreihen gepresst.

Immer mehr Menschen neigen dazu und dies nicht nur nachts, wenngleich dies bei den meisten zu dieser Zeit vorkommt, sondern auch manchmal tagsüber beispielsweise in Stresssituationen. Zahnärzte können dann die Folgen dieses Stressabbaus sehen. Das Fissurenrelief der Zähne verschwindet, die Zähne werden kürzer und die oberste Zahnschicht wird auf Dauer weggerieben.

In der Folge kann es zu empfindlicheren Zähnen kommen. Es kann sich sogar der Kieferknochen verändern und zur Lockerung oder zum Ausfall  von Zähnen kommen. Daher ist ein solches Knirschen keineswegs eine zu vernachlässigende Kleinigkeit, sondern sollte behandelt werden.

Der Grund für die Abnutzungserscheinungen an den Zähnen liegt in der Kraft der Kiefermuskeln. Diese zählen nämlich zu den kräftigsten im ganzen Körper. Normalerweise berühren sich die Zähnen nur beim Kauen und Zerkleinern von Nahrung. Im entspannten Zustand treffen die Zähne nicht aufeinander. Es kann daher auch nicht zum Abrieb oder zur Abnutzung kommen.

Die Ursachen fürs Zähneknirschen können Zahn- oder Kieferfehlstellungen sein. Wenn also das fein abgestimmte System aus Unter- und Oberkiefer nicht mehr optimal zu einander passt. In solchen Fällen ist die Beseitigung dieser Fehlstellung notwendig, damit die natürliche Zahnsubstanz nicht weiter Schaden nimmt. Oftmals sind aber auch psychische Faktoren wie Belastungen im Job oder Ärger in der Partnerschaft etc. die Auslöser.

In solchen Fällen ist eine sogenannte Schienentherapie ratsam. „Dabei wird eine individuelle Aufbissschiene – auch Knirscherschiene genannt – angefertigt“, erklärt Dr. Uta Janssen, Zahnärztin in Berlin-Tempelhof. Eine solche Schiene verhindert einen weiteren Abrieb der Zähne und sorgt für die dringend notwendige Entspannung der Kiefer- und Nackenmuskulatur.

Neben der Knirscherschiene kann auch die Überweisung zur Physiotherapie sinnvoll sein, weil dort Spannungen und Muskel gelockert werden können. Für einen nachhaltigen Behandlungserfolg ist jedoch das Kennen und Ausschalten der Ursachen fürs Knirschen besonders wichtig. Betroffene sollten daher auch ihre Wahrnehmung schärfen und genau beobachten unter welchen Umständen das Zähneknirschen eintritt. Damit kann herausgefunden werden, was genau Betroffene unter Druck setzt und Maßnahmen ergriffen werden, um mit diesen Situationen besser umzugehen.

Zusammenhang zwischen Parodontitis und Bluthochdruck

Die Entzündung des Zahnhalteapparates, Parodontitis, und das Risiko für Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen stehen in einem Zusammenhang wie Studien immer öfter zeigen. Eine neue Untersuchung offenbart nun, dass die Behandlung der Parodontitis zur Senkung von Bluthochdruck führen kann.


Parodontitis hat sich hierzulande zu einer echten Volkskrankheit entwickelt. Die bakterielle Zahnbettentzündung ist jedoch nicht nur für die Zahngesundheit gefährlich, sondern hat Auswirkungen auf die Gesamtgesundheit des Körpers. Denn Parodontitis-Erkrankte haben ein erhöhtes Risiko für Bluthochdruck und Herzinfarkte sowie Schlaganfälle. Der genaue Zusammenhang zwischen der Zahnbetterkrankung und den Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist noch nicht vollends erforscht. Studienergebnisse legen jedoch nahe, dass dieselben Bakterien, welche eine Parodontitis bewirken auch für erhöhten Bluthochdruck und Herzinfarkte ursächlich sind. Die Erreger gelangen aus dem Mund über den Blutkreislauf in den ganzen Körper. Die Bakterien sorgen für Entzündungen in den Blutgefäßen, welche die Gefäßwände schädigen können.

Forscher um Dr. Johannes Baulmann von der Abteilung für Angiologie der Kardiologischen Klinik am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein in Lübeck haben nun untersucht, ob eine erfolgreiche Parodontitis-Behandlung zugleich zur Absenkung des Blutdrucks führt. In einer Vorläuferstudie wiesen Baulmann und weitere Mediziner bereits nach, dass Patienten mit Parodontitis einen höheren Bluthochdruck und steifere Gefäße haben. Bei der aktuellen Studie standen die Behandlungsfortschritte von 100 Parodontitis-Patienten im Fokus. Es zeigt sich, dass nach erfolgreicher Behandlung der Zahnbettentzündung die Patienten zwölf Monate später elastischere Blutgefäße hatten. Auch der zentrale Blutdruck der Patienten war niedriger. Eine Behandlung der Parodontitis sorgt also nicht nur für eine bessere Mundgesundheit, sondern reduziert zugleich das Risiko von möglichen Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall.

Nicht nur wegen der Wechselwirkungen mit anderen Erkrankungen wie bereits beschrieben oder auch mit Diabetes ist Parodontitis eine tückische Erkrankung. Denn die ersten Anzeichen beispielsweise wie leichtes Zahnfleischbluten beim Zähneputzen werden von vielen Betroffenen nicht genügend ernst genommen. „Eine solche bakterielle Entzündung des Zahnfleischs, die sogenannte Gingivitis, ist unbehandelt stets der Beginn einer Parodontitis“, erläutert Dr. Uta Janssen, Zahnärztin in Berlin-Tempelhof. In der Folge bilden sich Zahnfleischtaschen, in denen sich die Bakterien ungehindert vermehren können und es kommt zum Übergriff der Entzündung auf andere Teile des Zahnhalteapparates. Die Ursachen einer solchen Entzündung sind Bakterien im Zahnbelag (Plaque). Zur Vermeidung ist eine gründliche Zahnpflege das A und O. Allerdings reicht diese nicht aus. Regelmäßige Zahnarztbesuche und vor allem eine professionelle Zahnreinigung sind ebenso notwendig, um das Risiko einer Parodontitis-Erkrankung zu reduzieren beziehungsweise sogar auszuschließen. Denn selbst bei gründlichster und sorgfältigster Zahnpflege, lassen sich manche hartnäckigen oder schwer erreichbaren Zahnbeläge nicht ausreichend beseitigen. Dazu ist nur die professionelle Zahnreinigung, die je nach Gebisszustand und individueller Zahnpflege in bestimmten Abständen durchgeführt werden sollte, in der Lage.

Zahnerhalt vor Zahnersatz

Die beste Zahnbehandlung ist die, die gar nicht notwendig wird. Ein besonderes Augenmerk liegt daher auf allen vorbeugenden und therapeutischen Maßnahmen, die die natürliche Zahnsubstanz und Zähne in ihrer Funktion erhalten oder wiederherstellen.


In den Bereich der Zahnerhaltung fallen viele Teilbereiche wie die Prophylaxe, professionelle Zahnreinigung, Füllungstherapien, Wurzelkanalbehandlungen oder die Parodontologie.

Zu dem Bereich der Vorbeugung (Prophylaxe) zählt in erster Linie die gründliche Zahnreinigung, die jeder Patient zu Hause vornehmen sollte. Das menschliche Gebiss ist individuell sehr unterschiedlich. Zahnärzte können daher Patienten zeigen, wie die optimale Pflege für die Zähne aussehen sollte. Dazu gehört nicht auch die Aufklärung über Putztechniken und über die Wirkungsweise bestimmter Lebensmittel auf die Zähne, sondern auch die Verwendung spezieller Hilfsmittel wie Zahnseide, Zahnzwischenraumbürsten, Zungenschaber, Mundwasser und Co.

Doch selbst bei gründlichster, häuslicher Pflege lässt sich mancher Zahnbelag nicht vollständig entfernen. Daher ist es empfehlenswert, eine professionelle Zahnreinigung (PZR) regelmäßig in Anspruch zu nehmen. Eine solche PZR wird in der Zahnarztpraxis durchgeführt und entfernt alle harten und weichen Zahnbeläge gründlich.

Kleben statt Bohren
Gerade in den modernen Methoden der Füllungstherapien wird das Leitbild „Zahnerhalt vor Zahnersatz“ besonders deutlich. „Herkömmliche Methoden zur Zahnersatzbefestigung erfordern oft das Beschleifen gesunder Zahnsubstanz“, sagt Dr. Uta Janssen, Zahnärztin in Berlin-Tempelhof.

Zu diesen herkömmlichen Methoden zählt das Setzen von Amalgam-Füllungen. Im Volksmund auch oftmals Plomben genannt. Ganz abgesehen davon, dass Amalgam hinsichtlich Verträglichkeit und möglichen Wechselwirkungen mit anderen Metallen im Mund (z.B. Gold) bedenklich ist, ist gerade der unwiederbringliche Verlust der gesunden Zahnsubstanz höchst bedauerlich.

Auch deshalb setzt sich in der modernen Zahnmedizin immer mehr die sogenannte Adhäsivtechnik durch. Dabei wird das Füllungsmaterial aus Kunststoff (Komposite) oder Keramik adhäsiv am Zahn befestigt. Das Material wird quasi geklebt. Eine hauchdünne Kunststoffschicht fungiert als Klebstoff. Dafür ist lediglich das leichte Anrauen der Zahnoberfläche nötig. Aufwändiges Bohren oder Abtragen von Zahnsubstanz ist nicht erforderlich. Die Haltbarkeit dieser modernen Technik ist bei Weitem höher als bei früheren Befestigungsmethoden. Auch hinsichtlich der Bioverträglichkeit ist die Adhäsivtechnik absolut unbedenklich und herkömmlichen Methoden weit überlegen.

Nicht zu vernachlässigen sind zudem ästhetische Aspekte. Denn die verwendeten Komposite oder Keramiken lassen sich optimal an die individuelle Zahnfarbe anpassen. Die „maßgeschneiderte“ Zahnfüllung ist dann vom natürlichen Zahn nicht mehr zu unterscheiden.

Parodontitis und Diabetes

Über die Wechselwirkung zwischen Diabetes und Parodontitis und wie Diabetiker sich davor schützen können.


Beides sind Volkskrankheiten und verstärken sich gegenseitig. Diabetes und Parodontitis. Nach den Zahlen des Deutschen Gesundheitssurvey vom Jahre 2012 haben in Deutschland 7,2 Prozent  der Bevölkerung einen bekannten Diabetes (rund sechs Millionen) und zusätzlich 2,1 Prozent einen unentdeckten Diabetes. Auch Parodontitis-Erkrankungen gehen in die Millionenzahl: Laut der vierten Deutsche Mundgesundheitsstudie (DSM IV), erstellt vom Institut der Deutschen Zahnärzte im Auftrag der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV) und der Bundeszahnärztekammer, leiden 12 Millionen hierzulande an Parodontitis.

Die Parodontitis ist als Folgeerkrankung von Diabetes medizinisch anerkannt. So liegt die Wahrscheinlichkeit, dass Diabetiker auch an Parodontitis erkranken dreimal höher als bei Nicht-Diabetikern. Insbesondere der nicht optimal eingestellte Blutzuckerspiegel kann die Entwicklung von Parodontitis beeinflussen. Denn ein Zuviel an Zucker im Blut schädigt die Gefäße, auch die in der Mundhöhle. Der überschüssige Zucker lagert sich in den Gefäßwänden ab. Es kommt zu Entzündungen und Verengungen der Blutgefäße. Durch die schlechtere Durchblutung werden die Gefäße nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgt. Sie verlieren ihre Abwehrkraft und Bakterien können sich ungehinderter vermehren. Doch nicht nur die mangelnde Blutversorgung ist ein Grund, warum Diabetiker häufiger an Parodontitis erkranken als gesunde Menschen, sondern auch die Tatsache, dass Diabetiker in aller Regel eine geschwächte Immunabwehr haben und dadurch schlechter mit Krankheitserregern fertig werden.
Aber nicht nur der Diabetes erhöht das Parodontitis-Risiko, auch umgekehrt gibt es einen ungünstigen Zusammenhang. Denn die schädlichen Bakterien, die die Parodontitis verursacht haben, gelangen über den Mundraum in die Blutbahn. Dort setzen sie bestimmte Entzündungsmoleküle frei, welche wiederum die Wirkung des Insulins verringern. Die Kontrolle des Blutzuckerspiegels wird erschwert und der Diabetes kann sich sogar noch verschlimmern.

Wie sich Diabetiker schützen können
Nicht nur für Diabetiker, aber für diese ganz besonders gilt: Eine gründliche Zahnpflege zu Hause ist das A und O. Dabei sollten Patienten es keineswegs bei der Zahnbürste belassen, sondern gerade den Zahnzwischenräumen besondere Beachtung schenken und diese mit Zahnseide oder Zahnzwischenraumbürstchen reinigen. Ebenso ist die Verwendung von antibakteriellem Mundwasser sehr ratsam. „Die regelmäßigen Kontrollterminen beim Zahnarzt dienen auch dazu, die Tiefe der Zahnfleischtaschen kontinuierlich im Blick zu halten“, erklärt Dr. Uta Janssen, Zahnärztin in Berlin-Tempelhof. Das ist bei Diabetikern aufgrund der beschriebenen Problematik besonders wichtig. Den Zahnfleischtaschen kommt bei der Parodontitis-Vorsorge oder -Behandlung besondere Bedeutung zu. Denn werden die Taschen im Zuge der Erkrankung oder aus anderen Gründen zu groß, können sich hier schädliche Bakterien verstärkt einnisten und ungehindert vermehren.

Zum Jahresende auf der Agenda: der Zahnarztbesuch

Das Jahr geht zur Neige und bei vielen Menschen sollte deshalb der Zahnarztbesuch noch mal auf der Liste stehen. Denn nur wenn Erwachsene mindestens einmal im Jahr zum Zahnarzt gehen, gibt es den wichtigen Stempel im Bonusheft.

Klar: Im Weihnachtsstress gibt es wichtigeres als einen Zahnarztbesuch. Aber gerade zum Jahresende sollten Patienten daran denken. Insbesondere dann, wenn der jährliche Kontrolltermin beim Zahnarzt noch nicht stattgefunden hat. Denn Versicherte in der gesetzlichen Krankenkasse müssen im Falle des Falles einen nicht geringen Teil des Zahnersatzes selbst zahlen. Diese Eigenkosten lassen sich senken, wenn das Bonusheft regelmäßig geführt wird. Erwachsene sollten mindestens einmal im Jahr zum Zahnarzt gehen und sich dort den Besuch im Bonusheft quittieren lassen. Für Kinder und Jugendliche gilt es, zweimal im Jahr beim Zahnarzt zur Kontrolle zu erscheinen.

Können Erwachsene übers Bonusheft Zahnarztbesuche fünf Jahre lückenlos nachweisen, erhöhen die Krankenkassen den Festzuschuss für bestimmten Zahnersatz auf 60 Prozent. Für einen Nachweis ohne Lücken über zehn Jahre, gibt es sogar 65 Prozent Festzuschuss. Kinder und Jugendliche müssen für Zahnersatz nichts dazu zahlen. Nichtsdestotrotz sind gerade für Jugendliche und Kinder die regelmäßigen Zahnarztbesuche extrem wichtig. Denn auch, wenn die Milchzähne irgendwann ausfallen, die Zahnfäule (Karies), welche die Milchzähne befallen hat, kann sich auch auf die bleibenden Zähne übertragen. Zudem ist es notwendig, die bleibenden Zähne sofort zu versiegeln und damit die Anfälligkeit für einen späteren Kariesbefall zu reduzieren. Kinder sollen daher ihr eigenes Bonusheft ab dem Alter von acht Jahren führen.

„Die regelmäßigen Zahnarztbesuche sollten nicht allein wegen des Bonusheftes und der damit verbundenen Möglichkeit des Geldsparens absolviert werden, sondern die Kontrolltermine sorgen auch dafür, dass Karies oder sonstige Zahnprobleme frühzeitig erkannt werden“, erläutert Dr. Uta Janssen, Zahnärztin in Berlin-Tempelhof. Denn das Beste am künstlichen Zahnersatz ist es, keinen nötig zu haben. Nichts ist besser und schöner als die gut gepflegten, natürlichen Zähne. Wer also regelmäßig zum Zahnarzt geht, braucht sich über die finanziellen Aspekte des Zahnersatzes keine Gedanken zu machen.

Selbst wenn das Bonusheft mal verloren geht oder eine Eintragung vergessen wurde, kann dies ohne Probleme von der Zahnarztpraxis nachgetragen werden. Wer jedoch über ein Jahr mit dem Zahnarztbesuch „pausiert“, fängt hinsichtlich der Rechnung des Festkostenzuschusses seitens der Krankenkasse wieder von vorn an. Das Bonusheft erhalten Patienten bei ihrem Zahnarzt oder ihrer gesetzlichen Krankenkasse.

Rückenschmerzen wegen der Zähne?

Der menschliche Kauapparat ist ein komplexes Gebilde. Kleinste Unstimmigkeiten können weitreichende Auswirkungen haben. So können auch Rückenschmerzen mit Zahnproblemen zusammenhängen.


Viele Menschen hierzulande leiden unter Rückenschmerzen. Dafür können sehr viele verschiedene Ursachen in Frage kommen. Was die wenigsten Menschen jedoch nicht bedenken: Auch Zahnprobleme können für Rückenschmerzen verantwortlich sein. Schon ein einziger nicht mehr vorhandener Zahn oder eine Fehlstellung der Zähne können sehr weitreichende Folge für die gesamte Körperstatik und fürs Wohlbefinden haben. Denn über Muskeln und Nerven besteht eine Verbindung zwischen Kiefer und Wirbelsäule. Craniomandibulären Dysfunktionen (CMD) ist der medizinische Fachbegriff für diese Probleme.CMD umfasst eine Reihe klinischer Symptome der Kaumuskulatur und/oder des Kiefergelenks sowie der dazugehörenden Strukturen im Mund- und Kopfbereich. Beschwerden, die durch Zahnfehlstellungen verursacht werden, können sein: ein knackendes oder knirschendes Kiefergelenk, Kopfschmerzen, Muskelverspannungen im Nacken, im Kopfbereich oder Kiefer, Schwierigkeiten beim Öffnen oder Schließen des Mundes und vieles mehr.

Um den Funktionsstörungen des Kausystems auf die Spur zu kommen, bestehen in der modernen Zahnmedizin viele Möglichkeiten. Dazu zählen Belastungstests oder das Anfertigen von Abdrücken. Beim Belastungstest werden die schmerzhaften Gebiete der beteiligten Muskeln, Sehnen und Bänder ausfindig gemacht. Aufschlussreich können auch entsprechende Röntgenbilder sein. Unter Umständen ist auch eine Modellanalyse im Kausimulator (Artikulator) notwendig. Dazu wird vom Unter- und Oberkiefer ein Modell geformt, welches das Gebiss des Patienten nachbildet. Dieses Modell wird anschließend in einem entsprechenden Gerät montiert. Danach werden die Unterkieferbewegungen simuliert, um somit Fehlstellungen oder nicht genau sitzenden Zahnersatz zu ermitteln. Unterschiedliche Artikulator-Typen ermöglichen eine teilweise oder vollständige Einstellung des Gerätes auf die jeweiligen „Gebiss-Verhältnisse“ der Patienten. Je nach Befund wird dann die passgenaue Therapie ausgewählt. Vor dem Einsatz der technischen Geräte steht aber das persönliche Gespräch. „Unsere Diagnoseerhebung beginnt mit einem persönlichen Gespräch, denn die jeweilige Krankengeschichte kann wichtige Aufschlüsse geben“, sagt Dr. Uta Janssen, Zahnärztin in Berlin-Tempelhof.

Mehr Erfolg bei der Wurzelbehandlung durch Endometrie

Die exakte Bestimmung der Länge von entzündeten Wurzelkanälen ist ein großer Erfolgsfaktor bei Wurzelkanalbehandlungen. Mit Endometrie lässt sich die Länge genau messen.


Eine Wurzelkanalbehandlung empfinden viele Patienten als eine unangenehme Prozedur. Dabei gibt es heutzutage viele sanftere und schonendere Methoden als noch vor Jahren. Aber selbst diese bringen nicht immer den gewünschten Erfolg und gegebenenfalls muss eine erneute Behandlung oder gar eine Wurzelspitzenresektion erfolgen. Doch mit Endometrie sind die Erfolgsaussichten wesentlich besser. Endometrie ist eine Methode zur genauen Bestimmung der Länge des Wurzelkanals. Denn genau darin liegt die Schwierigkeit bei der Wurzelkanalbehandlung. Bei einer solchen wird das Kanalsystem des betroffenen Zahnes vollständig aufbereitet und desinfiziert. Nach der Reinigung werden die Kanäle gefüllt und verschlossen. Oftmals sind die Kanäle aber sehr weit verzweigt und verästelt. Wird nicht die komplette Länge des Wurzelkanals erreicht und ist die Wurzelfüllung zu lang oder zu kurz, kann es zu erneuten Entzündungen des Zahns oder im Kieferknochen kommen. „Eine Wurzelkanalbehandlung dient dem Zahnerhalt. Damit wird wertvolle, natürliche Zahnsubstanz erhalten und auf künstlichen Zahnersatz kann verzichtet werden“, sagt Dr. Uta Janssen, Zahnärztin in Berlin-Tempelhof.

Elektroden als Helfer

Mit Hilfe von winzigen Elektroden kann der Zahnarzt die Länge des Wurzelkanals bestimmen. Zwischen den Elektroden wird eine Spannung erzeugt und es entsteht ein Stromkreis. Während der Zahnarzt eine Elektrode in der Hand hält, wird die zweite in den Zahn eingeführt. Dazu wird wie bei der Wurzelkanalbehandlung üblich unter Betäubung ein kleines Loch in den Zahn gebohrt, welches nach Abschluss der Behandlung wieder verschlossen wird und von dem äußerlich dann nichts mehr zu sehen sein wird. Bei der Einführung in den Zahn bzw. in den Wurzelkanal, findet ein langsamer Abfall des elektrischen Widerstands statt. Erreicht die Elektrode am Ende des Wurzelkanals ein kleines Loch, bricht der Widerstand zusammen und der Zahnarzt kann mittels eines Messgerätes die Länge des Wurzelkanals ablesen. Es besteht ein konstanter Widerstand zwischen Wurzel- und Schleimhaut. Beim Erreichen der Wurzelspitze (Apex) fällt dieser Widerstand schlagartig ab.

Mit der Endometrie können also weit verzweigte oder auch stark gekrümmte Zahnwurzeln eindeutig bestimmt werden. Dadurch sind Röntgenuntersuchungen nicht mehr nötig.

Zahnarztbesuche ab dem ersten Zahn

Die Milchzähne gehen, der Schulanfang naht. Auch für die Zähne beginnt mit dem Schulbeginn ein neuer Lebensabschnitt.


Karies ist in Deutschland insgesamt zurückgegangen. Doch für die frühkindliche Karies gilt dies nicht. Die Zahnfäule ist eine der häufigsten chronischen Erkrankungen im Kleinkind- und Vorschulalter. So zeigt die fünfte Querschnittsuntersuchung hessischer Kindergartenkinder 2012/2013, dass nur zwei Drittel der Fünfjährigen gesunde Milchzähne haben. Beim 25 Prozent besteht zahnärztlicher Behandlungsbedarf und 12 Prozent der Fünfjährigen gelten dort sogar als „Kariesrisikokinder“. Zahnvorsorge beginnt mit dem ersten Milchzahn. Viele glauben, die Zahnpflege der Milchzähne sei nicht so wichtig, da diese sowieso irgendwann ausfallen. Doch das Gegenteil ist der Fall, denn Karies der Milchzähne kann sich auch auf die bleibenden Zähne übertragen. Der regelmäßige Besuch bei einem auf Kinderbehandlung spezialisierten Zahnarzt bringt viele Vorteile. Zum einen können Gefährdungen frühzeitig erkannt und behoben werden. Zudem hat das Thema Zahnarztangst keine Chance. Denn Kindern, die von klein an den Zahnarztbesuch gewöhnt sind, entwickeln keine Furcht davor. Erst recht nicht, wenn durch die regelmäßigen Zahnarztbesuche gewährleistet ist, dass Karies gar nicht erst entsteht und somit Maßnahmen wie Bohren, das für viele mit unangenehmen Begleiterscheinungen verbunden ist, nicht nötig sind. Auch für die Eltern sind die Zahnarztbesuche der Kinder hilfreich. Denn Sie erhalten wertvolle Tipps hinsichtlich einer zahngesunden Ernährung und fürs richtige Putzverhalten.

Fissurenversiegelung bei Schulkindern

„Bei Schulkindern kann unter Umständen eine Fissurenversiegelung sehr ratsam sein“, ergänzt Dr. Uta Janssen, Zahnärztin in Berlin-Tempelhof. Denn der 6er, der bleibende Backenzahn, welcher häufig hinter dem letzten Milchzahn erscheint und auch der 7er haben oft tiefe Furchen und sind dadurch besonders kariesgefährdet. Denn in den Rillen und Fissuren sammeln sich oft Bakterien an. Bei einer Fissurenversiegelung werden die entsprechenden Stellen mit speziellem Material verschlossen. Damit das Versiegelungsmaterial haften bleibt, sind bestimmte Vorbereitungen wie Anrauhung der Zahnoberfläche und Abschirmung des entsprechenden Zahns gegen Speichel notwendig. Nach dem Auftragen des Materials muss dieses aushärten. Wenn es sich dabei um Kunststoffmaterial handelt, kann die Aushärtung mit oder ohne den Einsatz speziellen Lichtes geschehen. Sollten nach der Aushärtung noch Unebenheiten auftreten, kann ein Ausgleich dieser mittels einer Politur stattfinden. Am Ende der Behandlung wird der Zahn fluoridiert. Fluorid ist ein wichtiges Mittel zur Kariesbekämpfung.

Nackenschmerzen wegen Zahnlücke?

Gesund beginnt im Mund, heißt es nicht zu Unrecht. Denn schlecht sitzender Zahnersatz oder eine Zahnlücke können Auswirkungen auf den gesamten Körper haben.


Es wirkt auf dem ersten Blick nicht sonderlich einleuchtend, aber Zahnlücken können beispielsweise Beschwerden im Nacken, am Knie oder der Wirbelsäule auslösen. Patienten mit Beschwerden in diesem Bereich sollten deshalb darüber auch mit ihrem Zahnarzt sprechen. Denn täglich mehr als 1.500 Mal berühren sich Ober- und Unterkiefer beim Essen, Reden, körperlichen wie psychischen Belastungen. Viele Menschen knirschen in Stresssituation oder im Schlaf mit den Zähnen. Die dabei wirkenden Kräfte sind enorm – bis zu 40 Kilogramm Druck pro Quadratzentimeter auf den Oberflächen der Backenzähne. Die Folgen sind fatal. Durch die permanente Abnutzung der Zahnsubstanz glätten sich die Kauflächen. Es kommt zum Abrieb unwiederbringlicher, natürlicher Zahnsubstanz. Diese starken Kräfte sorgen aber nicht nur für Verlust der wertvollen Zahnsubstanz, sondern wirken sich auch aufs Kiefergelenk, das Zahnfleisch und die Kaumuskeln aus. Weitergehende Folgen auf die bereits beschriebenen Bereiche des Körpers bleiben unter Umständen nicht aus. Unbewusstes Zähneknirschen kann auch die Ursache für Kopf- oder Ohrenschmerzen sein. Individuell vom Zahnarzt angefertigte Knirscherschiene (Aufbissschienen) können bei diesem Problem Abhilfe schaffen. „Gesunde Zähne und ein lückenloses Gebiss sind nicht nur eine Frage der Ästhetik, sondern ein funktionsfähiges Gebiss ist wesentliche Voraussetzung für die Gesamtgesundheit des Körpers“, sagt Dr. Uta Janssen, Zahnärztin in Berlin-Tempelhof. Dieses gesundes Gebiss ist zudem Grundvoraussetzung für eine deutliche Sprache, ungehinderte Atmung und gesunde Ernährung.

Komposite - vielseitige und robuste Füllungsmaterialien

Komposite haben nicht nur das Füllmaterial Amalgam verdrängt, sondern sind auch eine interessante Alternative zu Keramik.


Das Wort Komposite leitet sich vom lateinischen Wort „compositum“ (deutsch in etwa: zusammengestellt) ab. Es sind plastische Füllungsmaterialien, die aus einer Kombination verschiedener Werkstoffe bestehen. Mittels bestimmter Haftmaterialien werden Komposite in beschädigte Zähne geklebt (Adhäsivtechnik). Komposite sind stabil, widerstandsfähig und vielseitig einsetzbar. Selbst im Backenzahnbereich kommen moderne Komposite heutzutage zum Einsatz. Wichtig ist dabei, dass die Komposite einer hohen Kaudruckbelastung standhalten. In früheren Tagen wurde daher im Backenzahnbereich oftmals Amalgam eingesetzt. Doch die hohe Stabilität moderner Komposite macht diese auch für den Backenzahnbereich neben Keramik zu einer echten Alternative. Im Vergleich zu Keramik sind Komposite sogar etwas elastischer. Komposite haben die gleiche Abrasionsfestigkeit, also Festigkeit hinsichtlich des Abriebs der Zahnoberfläche wie Amalgam. Im Frontzahnbereich werden Komposite aus ästhetischen Gründen schon länger eingesetzt. Aber wie erwähnt nicht nur da, denn auch im hinteren Bereich des Gebisses wollen Patienten verstärkt nicht sichtbare Füllmaterialien. Komposite, die in allen Zahnfarben verfügbar sind, genügen somit sowohl im sichtbaren wie hinteren Bereich der Zähne höchsten ästhetischen Ansprüchen. Gerade abgebrochene Ecken und Zähne lassen sich damit gut rekonstruieren. Komposite sind im Vergleich zu Keramik eine kostengünstigere, aber optisch nicht minder schlechtere Alternative. Denn neben den Vorteilen hinsichtlich der Stabilität, Widerstandsfähigkeit, Vielseitigkeit und Ästhetik punkten Komposite auch bezüglich der Verarbeitungsfähigkeit. „Komposite lassen sehr gut verarbeiten, denn man kann sie direkt im Mund formen und anpassen“, sagt Dr. Uta Janssen, Zahnärztin in Berlin-Tempelhof. Die Aushärtung des Materials erfolgt dann mittels Lichteinwirkung. Die Versorgung kann daher innerhalb einer Sitzung geschehen. Keramik muss im Vergleich dazu außerhalb des Mundes im Labor geformt und gefestigt werden, bevor es eingesetzt werden kann.

Zahngesundheit in Deutschland steigt

Hierzulande müssen immer weniger Füllungen eingesetzt und immer weniger Zähne gezogen werden, so Ergebnisse einer aktuellen Statistik der Kasssenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV).


Noch in den 80er Jahren waren die statistischen Zahlen weniger erfreulich. Damals zählte Deutschland zu den Industrieländern mit der höchsten Kariesrate. In den vergangenen 15 Jahren hat sich deutlich etwas verbessert. So wurden 2012 insgesamt 13 Millionen Zähne auf Kassenkosten gezogen. Zehn Jahre zuvor lag der Wert noch bei 16 Millionen. Auch die Zahl der Füllungen ist zurückgegangen von 84,4 Millionen in 2002 auf 52,5 Millionen in 2012.

Die KZBV sieht die Ursachen der verbesserten Zahngesundheit in den verstärkten Präventionsprogrammen, die bei Kindern und Jugendlichen in Schulen und Kindergärten durchgeführt werden. Zudem hat insbesondere Fluorid einen wichtigen Anteil am Kariesrückgang. Fluorid ist ein wichtiges Mittel zur Kariesbekämpfung und wirkt auf vielfältige Art und Weise. So unterstützt Fluorid die Remineralisation der Zähne, das heißt der Stoff bewirkt, dass dem Zahnschmelz wieder wichtige Mineralien zugeführt werden. Mineralien, die beispielsweise durch Säuren zuvor herausgelöst wurden. Zudem bildet Fluorid eine Art Schutzfilm über dem Zahnschmelz. Bakterien können dadurch schlechter haften und somit die Zähne weniger schädigen. Fluorid dringt außerdem in Bakterien ein und zerstört deren Stoffwechsel. Eine von den Bakterien für die Zähne schädlich ausgehende Säureproduktion wird gehemmt.

Fluoridiertes Speisesalz seit 1991

Es gibt vielfältige Möglichkeiten, Fluorid zu sich zu nehmen. Eine davon ist die Einnahme von fluoridiertem Speisesalz, welches in Deutschland seit 1991 erhältlich ist. „Die Wirkung von fluoridiertem Speisesalz gegen Karies ist durch viele Studien nachgewiesen“, sagt Dr. Uta Janssen, Zahnärztin in Berlin-Tempelhof. Das Salz erhöht die Fluoridkonzentration im Speichel und schützt somit bereits beim Essen vor Karies. Bis auf wenige Ausnahmen sind viele Zahnpasten in Deutschland mit Fluorid versehen. Bei Kinderzahnpasten ist der Fluoridanteil geringer. Unabdingbar für ein kariesfreies Gebiss sind jedoch zudem regelmäßige Zahnarztbesuche. Denn nur so können bereits kleinste Anzeichen von Karies oder andere Erkrankungen frühzeitig erkannt und entsprechend beseitigt werden. Auch eine zahngesunde Ernährung mit beispielsweise wenig Säuren und Zucker spielt eine wichtige Rolle, um den Kariesrückgang in Deutschland weiter voranzutreiben.