Zahnerhalt vor Zahnersatz

Die beste Zahnbehandlung ist die, die gar nicht notwendig wird. Ein besonderes Augenmerk liegt daher auf allen vorbeugenden und therapeutischen Maßnahmen, die die natürliche Zahnsubstanz und Zähne in ihrer Funktion erhalten oder wiederherstellen.


In den Bereich der Zahnerhaltung fallen viele Teilbereiche wie die Prophylaxe, professionelle Zahnreinigung, Füllungstherapien, Wurzelkanalbehandlungen oder die Parodontologie.

Zu dem Bereich der Vorbeugung (Prophylaxe) zählt in erster Linie die gründliche Zahnreinigung, die jeder Patient zu Hause vornehmen sollte. Das menschliche Gebiss ist individuell sehr unterschiedlich. Zahnärzte können daher Patienten zeigen, wie die optimale Pflege für die Zähne aussehen sollte. Dazu gehört nicht auch die Aufklärung über Putztechniken und über die Wirkungsweise bestimmter Lebensmittel auf die Zähne, sondern auch die Verwendung spezieller Hilfsmittel wie Zahnseide, Zahnzwischenraumbürsten, Zungenschaber, Mundwasser und Co.

Doch selbst bei gründlichster, häuslicher Pflege lässt sich mancher Zahnbelag nicht vollständig entfernen. Daher ist es empfehlenswert, eine professionelle Zahnreinigung (PZR) regelmäßig in Anspruch zu nehmen. Eine solche PZR wird in der Zahnarztpraxis durchgeführt und entfernt alle harten und weichen Zahnbeläge gründlich.

Kleben statt Bohren
Gerade in den modernen Methoden der Füllungstherapien wird das Leitbild „Zahnerhalt vor Zahnersatz“ besonders deutlich. „Herkömmliche Methoden zur Zahnersatzbefestigung erfordern oft das Beschleifen gesunder Zahnsubstanz“, sagt Dr. Uta Janssen, Zahnärztin in Berlin-Tempelhof.

Zu diesen herkömmlichen Methoden zählt das Setzen von Amalgam-Füllungen. Im Volksmund auch oftmals Plomben genannt. Ganz abgesehen davon, dass Amalgam hinsichtlich Verträglichkeit und möglichen Wechselwirkungen mit anderen Metallen im Mund (z.B. Gold) bedenklich ist, ist gerade der unwiederbringliche Verlust der gesunden Zahnsubstanz höchst bedauerlich.

Auch deshalb setzt sich in der modernen Zahnmedizin immer mehr die sogenannte Adhäsivtechnik durch. Dabei wird das Füllungsmaterial aus Kunststoff (Komposite) oder Keramik adhäsiv am Zahn befestigt. Das Material wird quasi geklebt. Eine hauchdünne Kunststoffschicht fungiert als Klebstoff. Dafür ist lediglich das leichte Anrauen der Zahnoberfläche nötig. Aufwändiges Bohren oder Abtragen von Zahnsubstanz ist nicht erforderlich. Die Haltbarkeit dieser modernen Technik ist bei Weitem höher als bei früheren Befestigungsmethoden. Auch hinsichtlich der Bioverträglichkeit ist die Adhäsivtechnik absolut unbedenklich und herkömmlichen Methoden weit überlegen.

Nicht zu vernachlässigen sind zudem ästhetische Aspekte. Denn die verwendeten Komposite oder Keramiken lassen sich optimal an die individuelle Zahnfarbe anpassen. Die „maßgeschneiderte“ Zahnfüllung ist dann vom natürlichen Zahn nicht mehr zu unterscheiden.