Zahnarztbesuche ab dem ersten Zahn

Die Milchzähne gehen, der Schulanfang naht. Auch für die Zähne beginnt mit dem Schulbeginn ein neuer Lebensabschnitt.


Karies ist in Deutschland insgesamt zurückgegangen. Doch für die frühkindliche Karies gilt dies nicht. Die Zahnfäule ist eine der häufigsten chronischen Erkrankungen im Kleinkind- und Vorschulalter. So zeigt die fünfte Querschnittsuntersuchung hessischer Kindergartenkinder 2012/2013, dass nur zwei Drittel der Fünfjährigen gesunde Milchzähne haben. Beim 25 Prozent besteht zahnärztlicher Behandlungsbedarf und 12 Prozent der Fünfjährigen gelten dort sogar als „Kariesrisikokinder“. Zahnvorsorge beginnt mit dem ersten Milchzahn. Viele glauben, die Zahnpflege der Milchzähne sei nicht so wichtig, da diese sowieso irgendwann ausfallen. Doch das Gegenteil ist der Fall, denn Karies der Milchzähne kann sich auch auf die bleibenden Zähne übertragen. Der regelmäßige Besuch bei einem auf Kinderbehandlung spezialisierten Zahnarzt bringt viele Vorteile. Zum einen können Gefährdungen frühzeitig erkannt und behoben werden. Zudem hat das Thema Zahnarztangst keine Chance. Denn Kindern, die von klein an den Zahnarztbesuch gewöhnt sind, entwickeln keine Furcht davor. Erst recht nicht, wenn durch die regelmäßigen Zahnarztbesuche gewährleistet ist, dass Karies gar nicht erst entsteht und somit Maßnahmen wie Bohren, das für viele mit unangenehmen Begleiterscheinungen verbunden ist, nicht nötig sind. Auch für die Eltern sind die Zahnarztbesuche der Kinder hilfreich. Denn Sie erhalten wertvolle Tipps hinsichtlich einer zahngesunden Ernährung und fürs richtige Putzverhalten.

Fissurenversiegelung bei Schulkindern

„Bei Schulkindern kann unter Umständen eine Fissurenversiegelung sehr ratsam sein“, ergänzt Dr. Uta Janssen, Zahnärztin in Berlin-Tempelhof. Denn der 6er, der bleibende Backenzahn, welcher häufig hinter dem letzten Milchzahn erscheint und auch der 7er haben oft tiefe Furchen und sind dadurch besonders kariesgefährdet. Denn in den Rillen und Fissuren sammeln sich oft Bakterien an. Bei einer Fissurenversiegelung werden die entsprechenden Stellen mit speziellem Material verschlossen. Damit das Versiegelungsmaterial haften bleibt, sind bestimmte Vorbereitungen wie Anrauhung der Zahnoberfläche und Abschirmung des entsprechenden Zahns gegen Speichel notwendig. Nach dem Auftragen des Materials muss dieses aushärten. Wenn es sich dabei um Kunststoffmaterial handelt, kann die Aushärtung mit oder ohne den Einsatz speziellen Lichtes geschehen. Sollten nach der Aushärtung noch Unebenheiten auftreten, kann ein Ausgleich dieser mittels einer Politur stattfinden. Am Ende der Behandlung wird der Zahn fluoridiert. Fluorid ist ein wichtiges Mittel zur Kariesbekämpfung.