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Gesund beginnt im Mund

Zähne sind wichtig für den gesamten Körper. Denn treten im Mundraum Krankheiten auf, wirken sich diese auf den ganzen Körper aus. Das richtige Wissen über Zahnpflege und Mundhygiene entscheidet über die eigene Gesundheit. Hier finden Sie einfache Tipps und wichtiges Hintergrundwissen für die Zahnpflege.


Kauaktive Nahrung wie rohes Gemüse, frisches Gemüse oder Vollkornbrot sind gut gegen Karies. Denn ausreichendes Kauen fördert die Speichelbildung und Speichel enthält antibakterielle Substanzen. Dies beugt Karies vor. Männer sind im Übrigen von Karies seltener betroffen als Frauen, weil sie mehr Speichel produzieren.
Nicht nur Zucker schädigt den Zahnschmelz. Neben Zucker sind es vor allem Säuren, die in Lebensmitteln wie Zitrusfrüchten, Säften, Wein oder Softdrinks vorkommen, die die Zahnsubstanz angreifen. Wer häufig und viele Säuren zu sich nimmt, sollte daher auch Milchprodukte konsumieren. Denn diese neutralisieren die Säuren und dienen somit dem Schutz der Zähne.
„Viele Patienten machen bei der Zahnpflege oftmals den Fehler, den Mund nach dem Zähneputzen und nach dem Spülen mit Mundwasser, zu gründlich mit Wasser auszuspülen“, sagt Dr. Uta Janssen, Zahnärztin in Berlin-Tempelhof. Der Mund sollte aber nicht zu gründlich ausgespült werden, denn Zahncremes enthalten Fluorid und Mundwasser antibakterielle Wirkstoffe, die logischerweise besser zum Greifen kommen, wenn sie im Mund verbleiben und wirken können.
Die regelmäßige Zahnpflege mit einer Zahnbürste ist zwar die Basis einer guten Mundhygiene, aber bei weitem noch nicht ausreichend. Denn gerade die anfälligen Zahnzwischenräume werden mit einer Zahnbürste, ganz gleich, ob Handzahnbürste oder eine elektrische, nicht erreicht. Hier hilft nur Zahnseide oder Zahnzwischenraumbürstchen (Interdentalbürstchen), welche einfacher als Zahnseide zu handhaben sind. Sehr empfehlenswert sind die bereits erwähnten Mundwasser bzw. -spülungen. Auch die Verwendung eines Zungenschabers oder einer Zungenbürste ist ratsam, da sich auf der Zunge immer viele Bakterien befinden.
Doch nicht nur auf die Gerätschaften, sonder auch auf die richtige Putztechnik kommt es an. Wichtig ist, dass die Zahnbürste am Übergang von Zahnfleisch und Zahn angesetzt wird. Denn so kann der Zahnbeleg weggewischt werden.
Zahnbelag (Plaque) ist per se nicht schlimm bzw. bildet sich fast stündlich neu. Problematisch wird dieser Zahnbelag nur, wenn die regelmäßige Zahnpflege ausbleibt. Denn dann bilden sich aus der Plaque Bakterien.
Ein Zahnfleischbluten sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Wenn es häufiger auftritt, könnte dies Anzeichen einer Parodontitis sein. Die tückische Erkrankung des Zahnhalteapparates greift nicht nur die Zähne und das Zahnfleisch an, sondern die Parodontitis-Bakterien gelangen über die Blutbahn auch in den Rest des Körpers und können für Herzinfarkte und andere Gefäßerkrankungen verantwortlich sein.
Eine optimale Zahnpflege beschränkt sich nicht nur aufs tägliche Zähneputzen zu Hause und die regelmäßigen Kontrolltermine beim Zahnarzt, sondern auch eine professionelle Zahnreinigung sollte Bestandteil dieser Pflege sein. Denn selbst wer noch so gut putzt, kann Plaque und Bakterienansammlungen im Mund nicht verhindern. Nur mit einer professionellen Zahnreinigung beim Zahnarzt, die je nach Alter und Zustand des Gebisses ein- oder mehrmals im Jahr stattfinden sollte, lassen sich Karies und andere Zahnerkrankungen nachhaltig verhindern.

Wenn die Angst vorm Bohrer lähmt

Die Angst vorm Zahnarzt ist weit verbreitet. Warum auch Angstpatienten dennoch nicht auf Zahnarztbesuche verzichten sollten und wie die Termine entspannter gemeistert werden können.


Laut einer aktuellen Umfrage im Auftrag der Ergo Versicherung sind 61 Prozent der Deutschen von der Angst vorm Zahnarzt betroffen. Hauptgrund ist die Angst vor den Schmerzen beim Bohren. Bei den unter 50-jährigen sind sogar 65 Prozent von dieser Zahnarztangst betroffen. Das Fatale dieser Zahnarztangst ist der Anfang eines möglichen Teufelskreises. Denn manche gehen erst dann zum Zahnarzt, wenn die Schmerzen unerträglich geworden sind und da dann auch schon meist die Zahnerkrankungen weit fortgeschritten sind, sind logischerweise auch entsprechend aufwändige Behandlungen nötig. In puncto Zahnpflege hat sich bei der Bevölkerung hierzulande in den vergangenen Jahren deutlich etwas getan. Drei Viertel pflegen ihre Zähne gut und regelmäßig. Karieserkrankungen sind statistisch gesehen unter anderem deshalb zurückgegangen.  „Doch Kontrollbesuche beim Zahnarzt erspart das noch lange nicht“, erklärt Dr. Uta Janssen, Zahnärztin in Berlin-Tempelhof. Denn beginnende Karies oder anderen Zahnerkrankungen können Patienten zu Hause natürlich nicht erkennen. So ist beispielsweise die Parodontitis, die zu Zahnausfall führen kann, zur Volkskrankheit mutiert. Regelmäßige Zahnarztbesuche helfen beispielsweise eine solche Parodontitis frühzeitig zu erkennen und behandeln zu können.

Ursache schlechte Erfahrungen

Die Ursache für eine Zahnarztangst liegt oft in schlechten Erfahrungen. Wer beispielsweise als Kind eine schmerzhafte Erinnerung an Zahnarztbesuche hat, ist auch im Erwachsenenalter ein möglicher Kandidat für Zahnarztangst und bereits der Anblick der Praxis kann Panik auslösen. In der Psychologie würde man folglich von Konditionierung sprechen. Wichtig ist es daher, diese Assoziation zwischen Angst und Zahnarztbesuch aufzubrechen. Ein Weg dazu ist der Einsatz von sanften Methoden. Hinzu zählt beispielsweise die Verwendung von alternativen Narkosemitteln wie Lachgas oder auch Akupunkturverfahren. Insgesamt gilt es seitens des Zahnarztes eine Wohlfühlatmosphäre zu schaffen und somit negative Assoziationen gar nicht erst entstehen zu lassen.

Erneute Warnung vor Nuckelflaschenkaries

Die frühkindliche Karies nimmt weiter zu. Die Bundesärztekammer (BZÄK) und die kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) sehen erhöhten Handlungsbedarf.


Die sogenannte Nuckelflaschenkaries, also Karies bei Kleinkindern, ist gefährlich. Allgemein lässt sich aufgrund verbesserter Zahnpflege hierzulande ein Rückgang der Karies feststellen. Das gilt sowohl für Erwachsene wie auch Schulkinder. Allerdings steigen statistisch gesehen die Kariesfälle bei Kindern im Vorschulalter. Karies ist mittlerweile die häufigste chronische Erkrankung bei diesen Kindern wie BZÄK und KZBV kürzlich noch einmal in einer gemeinsamen Pressekonferenz konstatiert haben.

Die Nuckelflaschenkaries wurde nach ihrer Ursache, der Nuckelflasche, benannt. Denn viele Kleinkinder saugen fast ununterbrochen den ganzen Tag an Nuckelflaschen mit gesüßtem Tee oder ähnlichem. Das ständige Umspülen der Zähne mit diesen Getränken schädigt massiv die Zahnsubstanz und führt zu Karies. Bei vielen Kleinkindern mit Karies ist diese Erkrankung der Zähne daher bereits in den ersten Lebensjahren entstanden. Bereits der erste Milchzahn braucht Pflege. Da Kleinkinder unter anderem aus motorischen Gründen nicht in der Lage sind, ihre Zähne ausreichend zu putzen, sind sie auf die Hilfe der Eltern angewiesen. Ein zumindest allabendliches Nachputzen seitens der Eltern ist unverzichtbar. „Viele Kleinkinder sehen erst mit circa zweieinhalb Jahren das erste Mal einen Zahnarzt“, sagt Dr. Uta Janssen, Zahnärztin in Berlin-Tempelhof. „Das ist aber deutlich zu spät. Vorsorgeuntersuchungen vom sechsten Lebensmonat an sind sehr sinnvoll.“ In Großbritannien und Skandinavien haben sich frühere Zahnarzttermine bereits sehr bewährt. Solche Kontrollbesuche beim Zahnarzt haben für die Kleinkinder viele Vorteile. Zum einen können dadurch mögliche kariöse Erkrankungen an den wenig robusten Milchzähnen frühzeitig erkannt und beseitigt werden. Zum anderen kann der Zahnarzt gemeinsam mit den Eltern über Tipps und Verbesserungen hinsichtlich der kleinkindlichen Zahnpflege sprechen. Ganz wichtig sind aber solche Termine auch, um einer möglichen Zahnarztangst vorzubeugen. Wenn bereits für Kleinkinder der Gang zum Zahnarzt zur Routine wird, kann sich eine mögliche Angst davor gar nicht erst einstellen. Zudem rührt die Zahnarztangst bei vielen auch aus der Angst vor Schmerzen. Wer allerdings keine kariösen oder sonst irgendwie defekten Zähne hat, weil er regelmäßig den Zahnarzt besucht, muss logischerweise keine Angst vor schmerzhaften Behandlungen haben.

Sobald die ersten Zähne zu sehen sind und seien sie noch so klein, sollten Eltern mit ihren Kindern den Zahnarzt aufsuchen. Zahnärzte, die auch Kinderbehandlungen in ihrem Leistungsspektrum haben, sind darauf spezialisiert, dass eine Zahnarztangst bei Kindern gar nicht erst aufkommt und der regelmäßige Zahnarztbesuch ein insgesamt positives Erlebnis ist.

Richtige Technik statt teure Geräte

Die Verbraucherzeitschrift „Öko-Test“ hat elektrische Kinderzahnbürsten getestet. Viele Geräte fielen dabei durch. Statt auf die Geräte sollten Eltern auf andere Dinge wie die richtige Putztechnik achten.

Die Zeitschrift hat insgesamt neun Produkte getestet, nur drei davon erhalten ein „sehr gut“ oder „gut“. Kritik gab es vor allem an den Borstenenden. Bei fünf Geräten waren diese zu kantig und spitz. Das wirkt sich zum einen auf das Putzergebnis aus und zum anderen kann dadurch das Zahnfleisch geschädigt werden. Aber auch der Robustheit gab es teilweise zu bemängeln. So war ein Gerät bereits nach dem zweiten Sturz aus einem Meter Höhe irreparabel beschädigt. Ebenso erhielt das Griffmaterial zum Teil problematische Inhaltsstoffe.

Auch wenn elektrische Zahnbürsten in deutschen Badezimmern immer mehr in Mode kommen, ist diese Entwicklung nicht uneingeschränkt positiv. Fest steht, dass die elektrische Zahnbürste gründlicher reinigt. „Grundsätzlich ist es aber sinnvoll, dass kleine Kinder das Zähneputzen mit der Handzahnbürste erlernen“, Dr. Uta Janssen, Zahnärztin in Berlin-Tempelhof. Solange Kinder mit der Handzahnbürste zurechtkommen, ist kein Umstieg auf die elektrische Zahnbürste nötig. „Ein kariesfreies Gebiss selbst bei Kindern lässt sich auch mit der Handzahnbürste gut erreichen“, sagt Dr. Uta Janssen. Wichtig dafür ist allerdings die richtige Putztechnik. So braucht der erste Backenzahn im bleibenden Gebiss, der Sechser, rund eineinhalb Jahre bis er vollständig ausgewachsen ist. In dieser Zeit ist er kleiner als die restlichen Zähne und daher auch deutlich schwerer zu erreichen. Hierzulande ist er deshalb der meist geschädigte Zahn im bleibenden Gebiss. Studien belegen jedoch, dass sich Schäden an diesem und anderen Zähnen vermeiden lassen, wenn Eltern die richtige Putztechnik gezeigt bekommen und anschließend entsprechend anwenden. Dabei spielt es keine große Rolle, ob das Kind manuell oder elektrisch putzt. Die Empfehlung des Bundesverbandes der Kinderzahnärzte sieht die KAI-Plus-Technik vor. K steht für Kau-, A für Außen- und I für Innenflächen. In dieser Reihenfolge sollte die Kinderzähne geputzt werden. Wichtig ist dann das Plus, nämlich der Nachputzen durch die Eltern. Denn Kinder sind frühestens in den ersten Schuljahren motorisch in der Lage ihre Zähne gründlich zu putzen und alle Stellen entsprechend zu erreichen, deshalb sollte auch erst ab diesem Alter auf das Nachputzen seitens der Eltern verzichtet werden.

Besser als von Hand: maschinelle Wurzelkanalaufbereitung

Zahnsubstanz ist wertvoll. Deshalb sollte alles unternommen werden, um diese zu erhalten. Diesem Zwecke dient auch eine Wurzelkanalbehandlung. Bei der maschinellen Wurzelkanalaufbereitung gelingt dies sogar noch besser.


Wenn Bakterien ins Innere des Zahnes vordringen, den Zahnnerv befallen und die Zahnwurzel angreifen, gilt es diesem schnell Einhalt zu gebieten. Bei einer Wurzelkanalbehandlung wird der betroffene Zahn geöffnet und die bakteriell befallenen Wurzelkanäle gereinigt. Nach der Reinigung werden sie wieder verschlossen. Ein großes Problem bei der Kanalreinigung ist die Beschaffenheit der Wurzelkanäle. Denn diese sind oftmals verästelt und schwer zugänglich. So bringt nicht jede Wurzelkanalbehandlung auf Anhieb den gewünschten Erfolg. In manchen Fällen ist eine erneute Behandlung notwendig. Eine Möglichkeit, die Wurzelkanalbehandlung erfolgreicher zu machen, ist der Einsatz von Endometrie. Damit kann die Länge des Wurzelkanals exakt bestimmt werden und erleichtert somit die Entscheidung welche Wurzelfüllung einzusetzen ist.

Wurzelkanalreinigung per Maschine

Die moderne Zahnmedizin kennt zudem weitere Methoden, um die Wurzelkanalreinigung erfolgreicher und vor allem angenehmer für die Patienten zu machen. Dazu zählt die sogenannte Wurzelkanalaufbereitung. Bis noch  vor wenigen Jahren wurden die Wurzelkanäle per Hand mit entsprechenden Stahlfeilen gereinigt. Die Länge dieser Feilen bemaß sich dabei nach der Länge des Wurzelkanals, welche über das Röntgenbild ermittelt wurde. Dort zeigen sich dann auch Krümmungen, Anzahl der Wurzelkanäle und Verengungen. Je verästelter der Wurzelkanal, desto schwieriger die Reinigung. Gerade bei diesen „schwierigen Fällen“ war es für Zahnärzte schwer, die Kanäle entsprechend mit der Hand zu säubern. Moderne rotierende, ultraflexible Nickeltitanfeilen erleichtern diese Aufgabe. Sie erfüllen die Aufgabe wesentlich schneller und genauer als die von Hand geführten Feilen. „Nicht nur für Zahnärzte ist die maschinelle Wurzelkanalaufbereitung deutlich besser, sondern auch für Patientinnen und Patienten. Und das ist ja noch viel entscheidender“, sagt Dr. Uta Janssen, Zahnärztin in Berlin-Tempelhof. Denn in kürzerer Behandlungszeit wird ein besseres Ergebnis erzielt. „Die unangenehme Prozedur des Ausschaben der Bakterien per Hand entfällt.“ Bei der maschinellen Anwendung laufen die Auf- und Abbewegungen gleichmäßig ab. Damit ist zudem das Risiko der Verstopfung kleiner Partikel wie bei der „Handmethode“ ist deutlich geringer.

Gemeinsames Zähneputzen in der Kita

Die jüngste Untersuchung der Landesarbeitsgemeinschaft Berlin (LAG) zur Verhütung von Zahnerkrankungen ist alarmierend. Denn immer Kitas stellen das gemeinsame Zähneputzen ein.


Laut der LAG Berlin haben fast 4 Prozent aller Berliner Tageseinrichtungen das Zähneputzen eingestellt. Das bedeutet, dass rund 8.000 Berliner Kita-Kinder aus dem regelmäßigen Zahnputzprogramm herausfallen. Tendenz steigend. „Diese Entwicklung ist problematisch“, sagt Dr. Uta Janssen, Zahnärztin in Berlin-Tempelhof. „Denn mit dem Putzen in der Kita haben auch die Kinder eine Mundpflege erhalten, bei denen das Zähneputzen zu Hause zu kurz kommt oder gar nicht stattfindet“. Zeitlich gesehen steht diese Entwicklung im Zusammenhang mit der Zunahme von Milchzahnkaries. Denn die Zahl geschädigter Milchzähne steigt aktuell wieder. Daraus entsteht eine ungünstige Kette einer ungesunden Mund- und Gesundheitsentwicklung. Denn die Karies der Milchzähne kann sich auch auf die bleibenden Zähne übertragen. Tägliches Zähneputzen sollte für jeden und auch für Kleinkinder eine Selbstverständlichkeit sein. Denn dieses Ritual ist eine sehr effektive Maßnahme gegen jegliche Erkrankungen im Mundraum. Wenn diese Selbstverständlichkeit im Elternhaus nicht umgesetzt wird, ist es gut, wenn dies zumindest in der Kita geschieht.

Auch Zähneputzen in den Schulen kaum noch

Erschwerend kommt hinzu, dass auch in Berliner Schulen kaum noch gemeinsam Zähne geputzt werden. Das ist deshalb besonders schade, weil gerade Kinder im Grundschulalter besonders lernbegierig sind. Auch das Interesse um das Wissen bezüglich des eigenen Körpers und der Gesundheit nimmt in diesem Alter deutlich zu. Die Schulzeit ist auch die Zeit des Wechselgebisses. Die Milchzähne gehen und die bleibenden Zähne kommen. Daher ist hier die Mundpflege besonders wichtig, schließlich sollte von Anfang gut gepflegt werden, was ein Leben lang beschwerdefrei halten soll. Denn heutige Grundschulkinder werden vielleicht 100 Jahre alt und älter. Die eigenen Zähnen müssen also deutlich länger „halten“ als noch vor einigen Jahrzehnten.

Jedes zweites Schulkind mit Karies

In Berlin hat nur jedes zweite Schulkind gesunde Zähne, so eine aktuelle Statistik der LAG Berlin. Bei 21 Prozent gab es bereits behandelte Zähne und bei 25 Prozent war eine Behandlung nötig. Immer mehr Kinder sind in Ganztagsschulen und viele kommen schon mit ungeputzten Zähnen in die Schule. Wenn dann auch noch in den Pausen wenig kariesfreundliche Lebensmittel zu sich genommen werden und auch nach dem Mittagessen kein Zähneputzen stattfindet, bleiben diese Kinder oft den ganzen Tag ohne die Möglichkeit der Zahnhygiene. Dabei ließe sich das Zähneputzen durchaus in den Schulablauf integrieren und sollte nach dem Mittagessen stattfinden. Einige wenige Ausnahme-Schulen haben dies bereits gut umgesetzt.

Wie Nuckelflaschenkaries vermieden werden kann

Selbst bei Kleinkindern kann es Zahnfäule, also Karies kommen. Dies kann unter Umständen dramatische Folgen auch für die bleibenden Zähne haben, weshalb die Erkrankung an Karies generell, aber besonders in diesem jungen Alter vermieden werden soll.


Die Entstehung der Karies bei Milchzähnen unterscheidet sich nicht von der bei den bleibenden Zähnen. Doch leider schreitet die Milchzahnkaries deutlich schneller als bei den bleibenden Zähnen voran. Grund dafür sind die anatomischen Zustände und der besondere Aufbau des Milchzahnschmelzes. Die Zahnmedizin erkannte in den 80er Jahren eine besondere Form der Milchzahnkaries. Die Zuckerteekaries oder auch Nuckelflaschenkaries. Wie der Name schon sagt, entsteht diese Form der Milchzahnkaries durch die mehrmalige und manchmal sogar ständige Gabe von gezuckerten Getränken in Nuckelflaschen. Wenn Kleinkinder und Säuglinge diese Nuckelflasche dann fast rund um die Uhr mit sich herumtragen und daraus trinken, werden die Milchzähne ständig mit den süßen Getränken umspült. Es kommt dann rasch zu kariösen Zerstörung der Zähne. Besonders betroffen sind die oberen Schneidezähne. Von dort aus kann sich die Karies auf das gesamte Gebiss ausbreiten und zur weitgehenden Zerstörung selbigen führen.

Tipps gegen Nuckelflaschenkaries

Eltern sollten ihren Kindern die Nuckelflasche nicht als „Dauergabe“ reichen. Prinzipiell sollten die Getränke in den Flaschen nicht gesüßt sein. Am besten ist ungesüßter Tee und Wasser. Um Gewöhnungseffekte zu vermeiden, sollten die Flaschen auch nicht zur Beruhigung oder zum Einschlafen gegeben werden. Es ist ratsam, dass das Kind frühzeitig lernt aus einer „normalen“ Tasse oder einem Becher zu trinken. Sobald der erste Milchzahn zu sehen ist, sollte auch die morgendliche und abendliche Zahnpflege auf dem Programm stehen. Da Kleinkinder aus motorischen Gründen zur richtigen Zahnpflege noch nicht in der Lage sind, sollte die Zahnpflege von den Eltern übernommen werden. Wie sonst auch, sind natürlich auch beim Thema Zahnpflege und Zahnarztbesuche die Eltern das Vorbild. „Frühzeitige Zahnarztbesuche sind nicht nur aus zahnmedizinischer Sicht, also zum Erkennen irgendwelcher Defekte höchst empfehlenswert, sondern auch aus psychologischer Sicht“, sagt Dr. Uta Janssen, Ihr Zahnarzt Tempelhof in Berlin. Bei Kindern, die Zahnarztbesuche von klein auf gewohnt sind und den Zahnarzt aufgrund dieser regelmäßigen Besuche nicht mit Schmerzen oder Unangenehmem verbinden, kann Zahnarztangst gar nicht erst entstehen. Eltern sollten sich einen Zahnarzt suchen, der auch Kinderbehandlung in seinem Leistungsspektrum hat.
Nach dem Zähneputzen und vor dem Zubettgehen sollten Kinder nichts mehr trinken, mit einer Ausnahme: Wasser. Wasser ist als Durstlöscher sowieso am besten geeignet und kann auch nach dem Zähneputzen noch getrunken werden.

Die richtige Zahnpflege auch im Alter

Immer mehr Menschen haben bis ins hohe Alter ihre eigenen Zähne. Ein paar einfache Tipps und regelmäßige Zahnarztbesuche helfen, damit dies auch so bleibt.


Diese Statistik ist erfreulich: Laut der vierten deutschen Mundgesundheitsstudie des Instituts der deutschen Zahnärzte sind nur 20 Prozent der 65- bis 74-jährigen zahnlos. Noch vor wenigen Jahren war es völlig usus, das alte Menschen keine eigenen Zähne mehr hatten und die „Dritten“ völlig normal. Veränderungen hin zu einer gesünderen Ernährung und ein verbessertes Bewusstsein für eine gute Mundhygiene lassen die eigenen Zähne heutzutage ein Leben lang halten. Bis ins hohe Alter sind gesunde Zähne ein Ausdruck von Vitalität und Lebensfreude. Schöne Zähne tragen nicht nur zu einer entsprechenden Ästhetik bei, sondern sind wichtig für eine genussvolle Nahrungsaufnahme, korrektes Sprechen und damit für die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.

Altersspuren am Gebiss

Nicht nur der Körper verändert sich im Laufe des Lebens, sondern logischerweise auch der Mundraum. So verfärben sich die Zähne, sie werden gelblicher. Auch das Kristallgefüge des Zahns verdichtet sich. Zähne verlieren im Alter an Wasser und werden dadurch spröder und brüchiger. Eine alterstypische Erscheinung sind freiliegende Zahnhälse, denn das Zahnfleisch zieht sich zurück. Zahnhälse haben aber nicht die gleiche Zahnschmelzdicke wie die Zahnkrone und sind deshalb anfälliger für Karies. Diesen Zahnhälsen sollten ältere Menschen daher besondere Aufmerksamkeit widmen, also sehr gut putzen und vom Zahnarzt untersuchen lassen. „An den Zahnhälsen können Bakterien sehr schnell die Oberfläche angreifen. Die Gefahr für Wurzelkaries ist hoch“, sagt Dr. Uta Janssen, Zahnärztin in Berlin-Tempelhof. Wurzelkaries breitet sich schnell aus und kann ganze Zähne zerstören.

Mundtrockenheit

Bei vielen Menschen lässt im Alter das Durstgefühl nach. Hinzukommt, dass ältere Menschen in aller Regel deutlich mehr Medikamente einnehmen als junge Leute. Einige Medikamente wie beispielsweise blutdrucksenkende Mittel begünstigen beziehungsweise verursachen Mundtrockenheit. Doch Speichel ist wichtig. Denn er ist mineralstoffhaltig und wirkt antibakteriell. Ältere Menschen sollten also reichlich trinken, auch wenn vielleicht nicht unbedingt ein Durstgefühl vorhanden ist und gegebenenfalls möglichst zuckerfreien Kaugummi kauen. Denn auch dieser regt die Speichelproduktion an.

Auch der Zahnarztbesuch sollte für ältere Menschen selbstverständlich bleiben. Das gilt sogar, wenn die Kiefer bereits zahnlos sind. Denn mögliche Gewebeveränderungen im Mundraum sollten genau untersucht werden. So sind bösartige Veränderungen im Mundraum bei Männern die fünfthäufigste Krebsneuerkrankung.