Eine neue Studie offenbart: Wer unter Depressionen leidet, hat auch ein erhöhtes Risiko für Parodontitis. Wechselwirkungen zwischen Psyche und Entzündungen wurden bereits vielfach belegt.

Am Ende verglichen die Forscher die beiden Ergebnisse pro Teilnehmer und stellten die Korrelation zwischen Depression und Parodontitis fest. Über die genauen Mechanismen können sie nur spekulieren; denkbar wäre etwa, dass das Stresshormon Cortisol eine Rolle spielt.
Depressionen verstärken Entzündungen – und umgekehrt
Dass entzündliche Prozesse im Körper mit psychischen Vorgängen zusammenhängen, ist keine neue Erkenntnis. So haben Studien belegt, dass verschiedenste Entzündungen eine depressive Symptomatik verschärfen können. In umgekehrter Richtung wird eine Beeinflussung ebenfalls angenommen, doch die Studienlage ist hier vergleichsweise dünn. Vermutet wird, dass die psychisch bedingte anhaltende Belastung des Immunsystems Entzündungen begünstigt.
Die neue internationale Studie unterstreicht, dass die Mundhygiene und die Zahngesundheitsvorsorge gerade von depressiv veranlagten Patienten besonders ernst genommen werden sollten. Auch wenn Parodontitis lange Zeit harmlos erscheint: „Eine Parodontitis schreitet oftmals über Jahre unbemerkt fort oder verursacht lediglich Symptome, die als vernachlässigbar empfunden werden. Das sollte jedoch nicht über die damit verbundene Gefährdung hinwegtäuschen“, warnt die in Berlin-Tempelhof praktizierende Zahnärztin Dr. Uta Janssen. „Wird eine Parodontitis nicht behandelt, droht am Ende der Verlust kompletter Zähne. Hinzu kommt: Der dauerhafte Entzündungsherd im Mund kann zur Ausbreitung von Keimen im restlichen Organismus und damit zu Folgeerkrankungen führen.“
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