Auch Füllungen leiden unter Nikotin und Alkohol

Unabhängig vom verwendeten Material – Amalgam oder Kunststoff – werden Füllungen schneller porös, wenn sie häufig Tabakrauch und/oder Alkohol ausgesetzt sind.

Dass das Rauchen, neben den zahlreichen anderen Negativeffekten auf den Organismus, auch Zähne und Zahnfleisch schädigt, ist sattsam bekannt. So ist beispielsweise das Parodontitis-Risiko deutlich erhöht; zugleich zeigen Therapiemaßnahmen weniger Wirkung. Eine Relation verdeutlicht schlagend die Gefahren: Nichtraucher verlieren nur halb so oft Zähne wie Raucher.

Eine neue Studie der Universität Pittsburgh hat nun den Beweis dafür erbracht, dass nicht nur das körpereigene Gewebe unter dem Nikotinkonsum leidet. Auch dem Füllungsmaterial schadet das Laster – gleich ob Kunststoff oder Amalgam.

Die knapp 5.000 Probanden der Studie ließen sich ein, zwei und fünf Jahre, nachdem sie eine Füllung erhalten hatten, untersuchen. Zugleich machten sie Angaben zu ihren Gewohnheiten. Es zeigte sich, dass Raucher deutlich häufiger innerhalb von fünf Jahren eine Füllung austauschen lassen mussten als Nichtraucher. Insbesondere gilt das für männliche Raucher. Den gleichen Effekt, allerdings schwächer ausgeprägt, hat regelmäßiger Alkoholkonsum. Über die Gründe für die Geschlechtsunterschiede lässt sich nur spekulieren, aber das Zahnpflegeverhalten könnte eine Rolle spielen.

Auch Gene beteiligt
Außerdem stellten die Wissenschaftler fest, dass bestimmte Gene ebenfalls Einfluss auf die Haltbarkeit von Füllungen haben. So kam es bei Trägern des Gens MMP2 rs9923304 zu auffällig vielen Füllungsschäden. So ausgeprägt wie zwischen Rauchern und Nichtrauchern ist der Unterschied allerdings nicht.

Und ohnehin können auch Raucher und regelmäßige Alkoholkonsumenten viel für die lange Haltbarkeit ihrer Füllungen tun, wie die Zahnärztin Dr. Uta Janssen von der Zahnarztpraxis an der Luftbrücke in Berlin-Tempelhof betont: „Wer lange Freude an seinen Füllungen haben will, sollte eine sorgfältige Mundhygiene betreiben und regelmäßig Kontrolluntersuchungen wahrnehmen. Gerade bei Rauchern und Weintrinkern sind auch professionelle Zahnreinigungen in halbjährlichen Intervallen wichtig. Mit einer derartigen Prophylaxe können sich auch Raucher durchaus zehn Jahre und länger auf ihre Füllungen verlassen.“

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