Wenn die Angst vorm Bohrer lähmt

Die Angst vorm Zahnarzt ist weit verbreitet. Warum auch Angstpatienten dennoch nicht auf Zahnarztbesuche verzichten sollten und wie die Termine entspannter gemeistert werden können.


Laut einer aktuellen Umfrage im Auftrag der Ergo Versicherung sind 61 Prozent der Deutschen von der Angst vorm Zahnarzt betroffen. Hauptgrund ist die Angst vor den Schmerzen beim Bohren. Bei den unter 50-jährigen sind sogar 65 Prozent von dieser Zahnarztangst betroffen. Das Fatale dieser Zahnarztangst ist der Anfang eines möglichen Teufelskreises. Denn manche gehen erst dann zum Zahnarzt, wenn die Schmerzen unerträglich geworden sind und da dann auch schon meist die Zahnerkrankungen weit fortgeschritten sind, sind logischerweise auch entsprechend aufwändige Behandlungen nötig. In puncto Zahnpflege hat sich bei der Bevölkerung hierzulande in den vergangenen Jahren deutlich etwas getan. Drei Viertel pflegen ihre Zähne gut und regelmäßig. Karieserkrankungen sind statistisch gesehen unter anderem deshalb zurückgegangen.  „Doch Kontrollbesuche beim Zahnarzt erspart das noch lange nicht“, erklärt Dr. Uta Janssen, Zahnärztin in Berlin-Tempelhof. Denn beginnende Karies oder anderen Zahnerkrankungen können Patienten zu Hause natürlich nicht erkennen. So ist beispielsweise die Parodontitis, die zu Zahnausfall führen kann, zur Volkskrankheit mutiert. Regelmäßige Zahnarztbesuche helfen beispielsweise eine solche Parodontitis frühzeitig zu erkennen und behandeln zu können.

Ursache schlechte Erfahrungen

Die Ursache für eine Zahnarztangst liegt oft in schlechten Erfahrungen. Wer beispielsweise als Kind eine schmerzhafte Erinnerung an Zahnarztbesuche hat, ist auch im Erwachsenenalter ein möglicher Kandidat für Zahnarztangst und bereits der Anblick der Praxis kann Panik auslösen. In der Psychologie würde man folglich von Konditionierung sprechen. Wichtig ist es daher, diese Assoziation zwischen Angst und Zahnarztbesuch aufzubrechen. Ein Weg dazu ist der Einsatz von sanften Methoden. Hinzu zählt beispielsweise die Verwendung von alternativen Narkosemitteln wie Lachgas oder auch Akupunkturverfahren. Insgesamt gilt es seitens des Zahnarztes eine Wohlfühlatmosphäre zu schaffen und somit negative Assoziationen gar nicht erst entstehen zu lassen.