Unter Zucker wird landläufig der normale Haushaltszucker verstanden, doch es gibt eine Vielzahl anderer Zuckerarten, welche sich in einer Reihe von Lebensmitteln „verstecken“. Welche Auswirkungen dies auf die Zahngesundheit hat.
Der übliche Haushaltszucker besteht meist aus Saccharose (Mehrfachzucker). Darüber sind in Lebensmittel aber auch andere Zuckerarten wie Glucose (Traubenzucker), Fructose (Fruchtzucker) oder auch Laktose (Milchzucker) enthalten. Alle Zuckerarten gehören zu der Stoffgruppe der Kohlenhydrate. Diese sind wichtig für die Energiegewinnung eines jeden Lebenswesens. Dies gilt auch für Mundbakterien, bei denen aber als Abfallprodukt des Stoffwechsels zahnschädliche Säuren übrig bleiben. Daraus entwickelt sich in der Folge Karies. Karies und die Zufuhr von Kohlenhydraten bedingen sich also.
Nicht so bei Zuckerersatzstoffen wie beispielsweise Saccharin, Cyclamat und Aspartam. Diese enthalten keine Kalorien und Bakterien können daraus keine Säuren entwickeln, welche zu Karies führen. Dies gilt nicht für Zuckeraustauschstoffe wie beispielsweise Sorbit, Mannit oder Xylit. Sie sind zwar weniger kariogen als herkömmlicher Zucker, haben allerdings durch ihren Kaloriengehalt dennoch einen gewissen Nährwert für die schädlichen Bakterien.
Kariogenität von Lebensmitteln
Dabei ist der alleinige Verzehr von Zucker nicht das grundsätzliche Problem. Folgende Faktoren der Ernährung beeinflussen die Entstehung von Karies: Häufigkeit der Mahlzeiten und des Verzehrs, die Einwirkungsdauer von Lebensmittel auf die Zähne, die Reihenfolge der verzehrten Nahrungsmittel (Herzhaftes vor Süßem ist ungünstiger als andersrum), der Darreichungsform (z. B. Obst vs. Obstsaft) und der Zusammensetzung sowie Konsistenz. Klebrige süße Speisen haften gut an den Zähnen und können entsprechend schädlich sein.
Die Kariogenität von Nahrungsmitteln, welche aus „einfachen“ Kohlenhydraten bestehen, höher als bei solchen aus „Mehrfach-Kohlenhydraten“. Denn die „einfachen“ Kohlenhydrate sind leichter vergärbar. Dazu zählt beispielsweise Honig, der aufgrund seiner Konsistenz auch noch gut an den Zähnen haften bleibt. Zu Lebensmitteln mit „Mehrfach“-Kohlenhydraten zählt beispielsweise Vollkornbrot.
„Versteckte“ Zucker in vielen Lebensmitteln
„Dieses bedeutet aber keineswegs, dass Lebensmittel wie Honig aus dem Speiseplan gestrichen werden sollten“, erläutert Dr. Uta Janssen, Zahnärztin aus Berlin-Tempelhof. Gern kann gegessen werden, was schmeckt. Aber wichtig ist das Wissen um die Auswirkungen von Zucker auf die Zähne und eine entsprechende Zahnhygiene. Besonders gefährlich sind Lebensmittel, denen man ihren Zuckergehalt nicht „ansieht“. Dazu zählen Ketchup, Salatsaucen, Senf, Dosengemüse und Fertiggerichte sowie viele weitere, welche einen erheblichen Zuckeranteil haben.
Problematisch wird es zudem, wenn das, was die Zähne eigentlich schützen soll, auch noch Zuckerarten wie Glucose enthält. So gibt es einige Zahncremes, welche Glucose enthalten. „Davon ist in jedem Fall abzuraten“, sagt Dr. Uta Janssen. Patienten sollten sich hinsichtlich der Ernährung, der richtigen Zahnhygiene samt den dafür zu verwendenden Hilfsmitteln von ihrem Zahnarzt beraten lassen.
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